Mission Kaudorf
Logbuch des Raumschiffs „Enter-den-Kreis“, Sternzeit
20,11-2011, 17.00Uhr.
Schwanenberg, unendliche Weiten! Wir schreiben das Jahr 2011. Ich befinde mich auf dem
Weg nach Kraudorf. Die Crew macht sich startklar. Auf dieses Abenteuer habe ich
mich schon lange gefreut. Bin sehr aufgeregt, weil ich nicht weiß, was mich
erwartet. Von den Zehen bis zu den Haarspitzen befinden sich elektrostatische
Magnetfelder, die ein unangenehmes Kribbeln verursachen. Meine Herzfrequenz ist
um das Dreifache erhöht. Die Atmung geht stoßweise, wie der Warp-Antrieb meines
Schiffes. Captain Astrid Zahn auf ihrer ersten Lese-Mission vor Publikum. Mein
Kampf mit dem Zahnungeheuer war schon eine große Herausforderung. Mit welchen
Biestern muss ich heute rechnen? Futuristische Bilder ziehen schon seit Stunden
durch meinen Kopf. Werde ich dem immensen Druck standhalten? Meine Waffen setze
ich direkt am Anfang ein: Coolness, ein umwerfendes Lächeln und Herzblut. Das
hilft immer! Pille hat sie mir wärmstens empfohlen! Mr. Spock versucht, mit
seiner logischen Denkweise, beruhigend auf mich einzuwirken. Es wird nichts
schief gehen. Lesen kann ich seit meiner Geburt.
Zitternd schlüpfe ich in mein Hightech-Outfit, der
Startcountdown läuft. Drei, Zwei, Eins und los. Schwupp, schon sind wir da.
Mein erster Offizier Axel begleitet mich.
Kraudorf, das Ende der Welt, denn es gibt nur einen Weg
hinein. In der Mitte sieht man im Halbdunkel eine große, religiöse Stätte. Die
Hütten der Aliens sehen unseren verblüffend ähnlich. Dies alles registriere ich
kurz, ehe wir unserem Ziel zusteuern: Galerie 11. Dort werden wir ihnen
begegnen: Krimi- und Kunstbegeisterte. Eine ganz besondere Spezies. Vorsichtig
öffne ich die Tür, dann sehen wir sie: „Oh Gott, sie sehen so aus wie wir“,
schreit mein erster Offizier. Sie reden und bewegen sich genauso, wie mein
Partner und ich. Das hatten wir nicht erwartet. Nach dem Höflichkeitsaustausch, geht alles ganz
schnell. Licht aus, Musik, Lesen. Kein Kampf, kein Krampf. Es gibt sogar noch
eine Pause mit Nahrung. Wir sind verblüfft. So ein einfaches Abenteuer hatten
wir selten zu bestehen. Ein Meteorit fällt mir vom Herzen. Trunken vor Freude
machen wir uns auf den Weg neue Welten zu erkunden. Scotty, beam us up!
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