Freitag, 30. August 2013

Das letzte Leben


Leben Part 3, das Ende…oder?


Der letzte Atemzug, das Herz steht  plötzlich still,
das Leben hat genug, egal ob ich das will.
Ohne Hast löst sich der Geist, sehe meinen Körper liegen,
jetzt wird´s spannend wie du weißt, werde Richtung Himmel fliegen.
Stehe dann vorm großen Tor, wo geht es rein, wer öffnet mir?
Lausche mit dem rechten Ohr, da geht sie auf die Himmelstür.
„Ach du, mein liebes Menschenkind, schön dass du mich gefunden,
komm schnell herein hier viele sind, sie drehen ihre Runden“.
Ich sehe einen Mann mit Bart, er wirkt so anders, surreal,
bestimmt der Oberhimmelswart, ich habe keine andre Wahl.
„Guten Tag, wer sind Sie Herr, wo finde ich die andern?
 Ich erwarte etwas mehr, wohin muss ich nun wandern?“
 „Ja ja, so ist das immer hier, niemand will es wirklich tun,
  egal ob Mensch oder auch Tier, hier darf man endlich ruhn.
  Ich zeige dir dein Domizil, dort wirst du fortan leben,
  es gibt kein Ende, noch ein Ziel, nach nichts wirst du mehr streben.
„Nein, nein, das möchte ich noch nicht, das Leben war für mich zu kurz,
entbinde mich von dieser Pflicht, wie du´s machst ist mir ganz schnurz“.
„Du verstehst nicht Menschenkind, dein Leben ist noch nicht vorbei,
wir alle hier sehr glücklich sind, als Engel bist du wirklich frei.
Drehst auf der Wolke deine Runden, hilfst wenn es von Nöten ist,
schließt jede Art von tiefen Wunden,  für uns du mächtig wichtig bist“.
„Na gut, das mache ich sehr gern, ein Ende gibt es somit nicht,
was vorher war liegt mir jetzt fern, ein neues Leben ist in Sicht.
  Ein Letztes habe ich zu fragen, wer bist du nun mein lieber Herr?“
   „Leider kann ich das nicht sagen, denn ich weiß es selbst nicht mehr“.©AZ
  



5 Kommentare:

  1. oh, auf den Namen wäre ich jetzt so gespannt gewesen

    (ich hab mal eine Rückführung gemacht, und den Zustand den du beschreibst, so ähnlich empfunden)

    heute berührt mich dein literarisches Werk auf eine ganz nachdenkliche Art und Weise.. es schwingt etwas Melancholie mit .. oder kommt bei mir so an.

    heute hast du mich wieder ;-)

    ganz liebe Grüße
    Karin

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    1. Liebe Fee,
      schön, dass du meine Gefühle erkannt hast, wenn sie stark sind, gelingt mir das Reimen am Besten. Über den Namen könnte ich ja etwas Neues verfassen?!
      Freue mich nun auf dein Wochenhorrorskop...
      Bis bald, herzlichst
      Astrid

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  2. Liebe Astrid,
    entschuldige, dass ich dein Gedicht erst so spät lese.
    Wieder einmal haben mich deine Zeilen nicht nur berührt, sondern auch zum Nachdenken angeregt. Vielen Dank :0)
    Herzliche Grüße
    Katy

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    1. Liebe Katy kein Problem,
      freue mich, dass das Gedicht etwas bei dir auslöst...soll es ja. Danke für den Kommentar, herzlichst
      Astrid

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  3. Liebe Astrid,

    nun wird es Zeit, dass auch ich den Weg zu deinem Gedicht finde.
    Da ich deinen beschriebenen Weg schon beschreiten musste, erinnerten mich deine Zeilen an genau diese Situation zurück. Auch ich schaute nieder auf meinen Körper und habe mich damals als Teenager gewundert, warum ich meinen Körper sehen kann. Später begegnete ich einen schwarz gekleideten Brubbelkopf, der mir mächtig Angst einflößte. Er wies mir den Weg.
    Der Weg war lang. Ein langer weißer Flur. Ich war allein. Ich wollte laufen, schneller sein, doch das ging nicht. Ich schwebte im weißen Gewand.
    Von Weitem hörte ich meine Uroma. Sie rief meinen Namen und ich solle stehen bleiben. Ich schwebte ihr entgegen und sah erst zur rechten Seite einen großen Mann mit Rauschebart, ebenfalls weiß gekleidet. Er saß vermutlich auf einer Wolke und begrüßte mich ganz freundlich, wandte sich dann an meine Uroma, was sie wolle.
    Sie war der Meinung, es sei noch nicht meine Zeit gekommen, ich solle dieses Tor auch nicht betreten, denn ab dann sei es zu spät. "Deine Eltern machen sich doch Sorgen!" Dazu hatte ich so meine eigenen Gedanken, die ich für mich behielt. Der Mann mit Rauschebart war allerdings anderer Meinung, ich hätte es hier weitaus besser und außerdem müsste ich es ja entscheiden.
    Meine Oma überzeugte mich, doch weiterzuleben und so ging ich zurück. Zurück zu dem Brubbelkopf, sah hinab zu meinem Körper, sah die Ärzte um mich herum, hörte die verzweifelten Worte einer Krankenschwester, mich nicht aufzugeben - danach spürte ich den Stromschlag, der mich wieder ins Leben zurückbrachte. Tat übrigens weh.

    Ja, seitdem habe ich keine Angst vor dem Tod. Dein Gedicht hat gerade wieder alles wach gerüttelt. Ich erinnere mich gern an den Moment zurück.
    Später hatte ich auch eine Rückführung gemacht. Das war auch sehr aufschlussreich.

    Den Mann mit Rauschebart nannte ich damals einfach Gott.

    Sonnige Grüße
    Sandra

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